Primärer Entwurfsgedanke für den Umbau und die Aufstockung des vor 1845 errichteten Bürgerhauses ist die Verschmelzung von Alt und Neu, um eine harmonische Eingliederung in das vorgefundene Stadtbild zu gewährleiten. Dies wird Einerseits durch das Abnehmen des nicht mehr originalen Hautgesims und des Gurtgesims zw. EG und 1.OG. erreicht, wodurch der Bestand zu einer stärkere Einheit verbunden wird und einen gewichtigeren Sockel für die weiteren Interventionen bildet. Zusätzlich werden die Fensterbrüstungen im 2.OG leicht nach innen versetzt und bis hinter die freigestellte, historische Fensterverdachung der Gestaltungselemente nach unten gezogen.
Den neuen Geschoßen wird eine feine Struktur aus keramischen, stranggepressten Lisenen mit unterschiedlichen Dimensionen vorgestellt, welche die aufgelöste Nullfläche des Bestandsobjektes darstellt und Neu mit Alt vernetzt.
Das vom Belvedere aus gut sichtbare Dach gliedert sich mit einer klaren und einfachen
Formgebung in das historische Umfeld ein.
Für die Eindeckung des in der Achse des „Canaletto-Blicks“ liegenden Dachgeschoßes ist
eine moderne Weiterentwicklung des traditionellen Ton-Dachziegels in dezentem
graubraunem Farbton vorgesehen. Die spezielle Facettierung generiert in seiner
Erscheinung ein Lichtspiel, das auf patiniert, historische Tondächer anspielt.
Hochwertig, modern gestaltete Geschäftsportale aus Holzelementen und die
rekonstruierten Bossenprofile im Bereich des Haupteinganges verleihen dem
Wohngebäude eine dem Ort angemessene Eleganz und selbstbewusste Präsenz im
Stadtbild.
Wettbewerb
Rennweg
Wettbewerb für die Fassadengestaltung und Aufstockung eine Gründerzeithauses innerhalb der Weltkutlurerbezone, 2. Preis
Wien, 2022
Projektteam
Andreas Pöstinger, Bernhard Meisnitzer
Visualisierung
A3ZO